Von Marcel Porta

Es war kurz nach meinem Abitur. Ich wollte Französisch studieren und meine Eltern hatten mir einen Aufenthalt in Paris finanziert, um meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Die Gelegenheit war günstig, denn gerade hatte ich mich von meinem langjährigen Freund Basti getrennt, weil es ein paar unüberbrückbare Gegensätze gab. Genau genommen ging es hauptsächlich um unsere unterschiedlichen Ansichten über Sex. Während sich in meinen Augen eine lebendige Partnerschaft auch in häufigem und abwechslungsreichem Sex zum Ausdruck bringen sollte, reichte Basti eine Runde einfallsloser Blümchensex am Wochenende. So litt ich ständig unter sexueller Unterforderung, und das tat meiner Gesundheit nicht gut. Am Ende waren wir beide froh, dass es vorbei war und wir trotzdem Freunde bleiben konnten.

Also gab es zurzeit keine Bindungen, die mich von einem halbjährigen Parisaufenthalt hätten abhalten können. Ich hatte mir in einer Bäckerei in der Rue St. Honoré eine Stelle besorgt, die zwar schlecht bezahlt wurde, mir aber viel Gelegenheit zur Konversation bot. Als Nebeneffekt kam ich dieser Arbeit wegen nicht auf dumme Gedanken, denn abends fiel ich todmüde ins Bett.

 

Mein Appartement lag im Quartier Latin, und so fuhr ich morgens mit der Metro zur Arbeitsstelle und abends wieder zurück.

An diesem Abend, von dem ich erzählen will, war ich total erledigt, da ich einige Überstunden absolviert hatte. Eigentlich hatte ich ins Kino gehen wollen, doch mit geschlossenen Augen hat man meist nicht viel davon. Also fuhr ich ins Quartier zurück, gab der Sehnsucht nach meinem Bett den Vorzug.

Wie auch sonst immer wollte ich mich in ein Buch vertiefen, doch an diesem Tag konnten selbst die Hungerspiele meine Aufmerksamkeit nicht fesseln und die Müdigkeit bezwingen. Ergeben ließ ich das Buch sinken, schloss die Augen und döste vor mich hin, dachte ein weiteres Mal darüber nach, wie langweilig es doch mit Basti gewesen war. Blöd nur, dass ich jetzt mit noch weniger sexueller Erfüllung auskommen musste, denn einen Freund wollte ich mir in Paris nicht zulegen. Lohnte nicht für ein halbes Jahr.

Bei jedem Halt der Metro öffnete ich kurz die Augen, um zu kontrollieren, wie weit ich schon gefahren war. Schläfrig schloss ich sie wieder und träumte weiter vor mich hin. Doch an der neunten Haltestelle sprang mir etwas in die Augen, das mich wach rüttelte.

 

Schräg auf der anderen Seite des Gangs hatte ein junges Pärchen Platz genommen. Nicht nebeneinander sondern einander gegenüber. Der Junge saß mit dem Gesicht in meine Richtung, das Mädchen durch den Gang getrennt, quasi neben mir. Der junge Mann war eine auffallende Erscheinung. Ein nettes Gesicht, eine kleine Stupsnase und lustige, grüne Augen. Er trug eine enge Jeans und … um es kurz zu machen, er war genau meine Kragenweite, zumal grüne Augen auf mich schon immer aphrodisierende Wirkung hatten.

Gerade wollte ich die Augen wieder schließen, um ein bisschen von dem Sahneschnittchen zu träumen, da bemerkte ich seinen Blick. Er ruhte ziemlich auffällig auf meinem Busen und ich brauchte nur wenig Vorstellungskraft, um zu ahnen, was er gerade in Gedanken tat.

Ein Blick zu seiner Freundin verriet mir, warum er es wagen konnte, mich so ungeniert anzustarren: Sie war umgehend eingeschlafen und gab leise grunzende Geräusche von sich.

Aha, mein Lieber, dachte ich, so läuft also der Hase. Kaum macht deine Freundin die Augen zu, schon gehen deine auf Wanderschaft.

 

Ich habe mich noch nie für eine Schönheit gehalten, meine Nase ist etwas groß geraten und auf meinen Rippen sitzt mehr Speck, als es dem Schönheitsideal der modernen Welt entspricht. Auch meine Füße sind nicht gerade so zierlich wie die einer Geisha. Auf meinen Busen aber lasse ich nichts kommen, der ist in meinen Augen perfekt. So konnte ich es dem Kerl nicht wirklich verdenken, dass er seinen Blick nicht mehr von dieser Stelle meines Körpers lösen konnte, obwohl es natürlich reichlich unverfroren war.
Irgendwann wollte er wohl doch mal sehen, wem dieser Wunderbusen gehört, denn er hob seinen Blick und schaute mich an. Ein freches Grinsen stahl sich auf sein Gesicht und es wirkte so lausbubenhaft auf mich, dass ich ihn anlächelte und mit großer Geste meinen Busen zurechtrückte. Der Erfolg ließ nicht auf sich warten, denn das Grinsen ging in ein breites Lächeln über.

Den würde ich nicht von der Bettkante stoßen, ging mir durch den Sinn, womit ich klar bewies, dass ich mittlerweile in einem sexuellen Notstand angekommen war. Natürlich kam derlei nicht wirklich infrage, doch ein bisschen anheizen konnte ich den Kerl schon. War ziemlich ungefährlich, denn er war ja in reizender, wenn auch schläfriger Begleitung.

 

Wenn es draußen dunkel ist, drinnen aber hell, können Glasscheiben zu Spiegeln werden. Diesen so entstandenen Spiegel direkt neben mir beschloss ich zu benutzen. Ich drehte mich also von dem aufdringlich Starrenden weg, als würde mir seine Unverschämtheit etwas ausmachen, doch gleichzeitig begann ich langsam, meine Bluse aufzuknöpfen. Nun sah er direkt nur noch meinen Rücken, doch im Fenster konnte er durchaus erkennen, was ich da trieb.

Einen BH trug ich damals selten, auch an diesem Tag hatte ich ihn weggelassen. So trat die Schlucht zwischen meinen Hügeln immer deutlicher zutage, und als ich im Spiegel in seine Richtung sah, wurde offenkundig, dass seine Augen wie gebannt zum Fenster neben mir starrten.

Vorerst achtete ich sorgfältig darauf, dass meine Brüste überwiegend bedeckt blieben, während ich weiter Knopf um Knopf der Bluse öffnete.

 

Schließlich war ich unten angekommen, und als ich die beiden Zipfel dicht am Körper ein wenig auseinanderzog, klaffte eine Lücke, die nur deshalb nicht weiter aufsprang, weil der Stoff durch meine Brüste gebremst wurde. Vom Nabel bis zum Hals konnte er nun einen Streifen meiner Haut sehen.

Ein Blick zu seiner Freundin zeigte, dass keine Gefahr bestand, und so zog ich vorsichtig und langsam die Zipfel weiter auseinander. Nach und nach kam mein Busen zum Vorschein, den der Beobachter aber nach wie vor nicht direkt, sondern nur im sich spiegelnden Fensterglas sehen konnte.

Birnenförmig und ziemlich groß sind meine Brüste, ein paar vereinzelte Sommersprossen und ein kleines Muttermal zieren sie, aber ich war nicht sicher, ob er die in dem schwachen Licht erkennen konnte. Durch leichte Bewegungen meines Oberkörpers brachte ich die Brüste zum Schaukeln, sanft schwangen sie hin und her. Als ich nach unten sah, stachen die im diffusen Licht fast schwarz wirkenden Nippel aus den großen Warzenvorhöfen hervor, und ich war mir sicher, dass dieser Anblick meinen Bewunderer anheizen würde. Denn sogar mich törnte dieser Anblick an, beziehungsweise das Wissen um die gierigen Blicke, die sich daran festsaugten. Seltsamerweise schauen meine Nippel nicht nach vorne, sondern leicht nach innen, sodass es aussieht, als schielten sie. Auch das würde sicher registriert werden, vermutete ich.

 

Ein Kontrollblick zeigte mir, dass er vollkommen fasziniert zu mir herschaute. Sicher bewunderte er meine Unverfrorenheit, mit der ich mich zur Schau stelle, noch mehr als meine Brüste.

Irgendwann registrierte der Schöne, dass ich ihn seinerseits im Spiegel der Glasscheiben beobachtete. Kurz begegneten sich unsere Augen und ein feines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Verschmitzt lächelte ich zurück und zwinkerte ihm zu. Doch lange konnte er seine Augen nicht von meiner Blöße fernhalten, der Augenkontakt ging schnell verloren.

Jetzt stach mich der Hafer und ich wollte ich noch einen draufsetzen. Es war ein magischer Moment und ich fand den Mut, ihm mehr zu bieten. Mit der einen Hand, die ich nicht unbedingt zur Verhüllung meiner Vorführung benötigte, spielte ich mit den Nippeln, zog sie in die Länge, drückte und presste sie. Abwechselnd wog ich meine schweren Brüste in der Hand, hob sie dem Beobachter im Spiegel entgegen. Mir wurde heiß und kalt, wie musste es erst ihm ergehen!

 

Immer wieder trafen sich kurz unsere Blicke, sah ich sein heißes und errötetes Gesicht. Ob auch mir die Röte auf den Wangen stand? Auf jeden Fall fiel es mir schwer, ruhig weiter zu atmen. Mein Atem ging nur noch stoßweise, so sehr erregte mich die Situation.

Zu gerne hätte ich sein Gesicht in meine Schlucht gepresst und ihn meinen Duft einsaugen lassen. Doch das war nur Fantasie, es war nicht möglich und auch nicht wirklich gewollt. Auch mein Gegenüber wollte diesen Augenblick nicht zerstören, die Erotik, die uns einhüllte, nicht beeinträchtigen, und vermied deshalb jede Bewegung.

 

Die Vorführung dauerte vielleicht drei oder vier Minuten, obwohl es mir viel länger vorkam. Dann kamen wir zu der nächsten Haltestelle, an der ich aussteigen musste.

Schnell schob ich die Bluse in die Hose. Allerdings ohne die Knöpfe zu schließen, sodass ich nur oberflächlich bedeckt war. Als ich an ihm vorbeiging, strich ich mit dem Zeigefinger an seinem Arm entlang. Voller Bewunderung, so schien mir, schaute er hoch in mein Gesicht.

Ich wusste um seine Aufgewühltheit, ging es mir doch nicht anders. Sicher hatte ich mehr Sexappeal im kleinen Finger als seine Freundin im ganzen Körper, belohnte ich mich mit diesem selbstgefälligen Urteil für meine kühne Zurschaustellung.

Als ich fast schon durch die Tür verschwunden war, drehte ich mich ein letztes Mal zu ihm um, zog mit beiden Händen noch einmal die Bluse auseinander und präsentierte ihm meine Hügel in voller Pracht. Ich lächelte ihn an, und meine Geilheit schlüpfte mit mir durch die sich schließende Tür auf den Bahnsteig.

 

© Marcel Porta, 2017

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