Von Vera Gabler

Ein Inserat das zur Folge hatte, dass die entstandene Liebe 43 Jahre hielt und eigentlich nur durch den Tod beendet wurde. Es war im Jahr 1955 als die 21-jährige Helga, Tochter eines Wäschereibesitzers in Markgröningen bei Ludwigsburg (Baden Württemberg) in dem Wäscherblatt folgende Anzeige las: „Wäschereibesitzer und Meister in bayerischer Großstadt, 25 Jahre alt, 1,75 meter groß, dunkel, schlank und evangelisch, trotz Beruf sportlich mit Tennisspielen, Skifahren, Schwimmen der 15 Angestellte beschäftigt und zwei Lieferwägen laufen hat such Lebensgefährtin bis 24 Jahre, die ihm im Beruf und Ehe Kameradin sein möchte. Der Verfasser namens Hugo wohnhaft in Augsburg konnte bald „Erfolg“ melden, als er nämlich Tage später einen Brief erhielt, in dem Helga schrieb, dass sie an der Interesse hätte.  Zusammen mit Mutter Marie wurde die rund 165 Kilometer lange Reise angetreten und so kurz und bündig die Suche war, so schnell war man sich einig. Noch im gleichen Jahr trauten sich Hugo und Helga in Markgröningen, die glückstrahlende Braut bekam vom Ehegatten 21 gelbe Rosen. Und Helga wiederrum konnte schon im August des drauffolgenden Jahres ihrem Hugo eine Tochter schenken. Die Familie, im Laufe der Jahren kamen noch zwei weitere Töchter dazu, lebte in Augsburg, der Lebensunterhalt wurde mit der Fortführung der Wäscherei bestritten. Höhen und Tiefen wurden gemeinsam beruflich wie privat gemeistert. Zeit blieb für die Töchter und für das Campen im Urlaub. In all den Jahren schafften es Hugo und Helga gemeinsam zu lachen auch wenn man eigentlich hätte weinen müssen. Berufliche Veränderungen erforderten Umzüge über das Nürnberger Land bis ins Allgäu wo sie letztendlich ihren Ruhestand genossen. Ihre Kinder hatten sie zu selbstständigen Menschen erzogen, glücklich konnten sie verfolgen, wie auch die Enkelkinder geboren wurden. Bis zuletzt meisterten Hugo und Helga ihr Leben, bis nach 43 Jahren der Herrgott das Familienoberhaupt zu einer anderen Aufgabe rief. Die Liebe war stark, denn nur acht Jahre später trat auch Helga  den Weg zum Herrgott an. Sie konnte guten Gewissens ihre Kinder mit den Partnern und den Enkelkindern zurücklassen.