Alle Personen, die im Schreiblust-Verlag an der Entstehung der herausgegebenen Bücher beteiligt sind, haben ein Interesse an der Förderung von Kunst und Kreativität. Sie erledigen ihre Arbeit unentgeltlich, im Rahmen ihrer Freizeit und wollen einen kulturellen Beitrag mit menschengemachten Texten erbringen. Daher haben wir die folgenden, bindenden Bedingungen für die Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) aufgestellt.

Der Rahmen:

-) Geschichten, bei denen der kreative Prozess, die zugrundeliegende konkrete Idee oder das Ausformulieren des Textes das Arbeitsergebnis generativer KI sind, sind von allen Ausschreibungen und Wettbewerben ausgeschlossen.

-) Jede Person, die bei uns Texte einreicht, muss sicherstellen können, dass ihr Text von urheberrechtlich geschützten Inhalten Dritter keinen Gebrauch macht; er kann also nur das Ergebnis der kreativen Schreibarbeit dieser Person sein.

-) Die Benutzung von KI als Werkzeug ist erlaubt. Dazu zählen die Korrektur (Rechtschreibung und Grammatik), der Abgleich mit (Schreib-)Regeln und die Recherche.

Die Gründe:

Die Erfindung von KI dürfte ähnlich weitreichend sein wie die Erfindung des Internets oder des Buchdrucks einst. […] Ich denke, wer sich dem verschließt, wird auf Dauer abgehängt sein[…].(Andreas Schröter, Oktober 2025)

Ausgehend von unserem Verlagsziel, gute Bücher zu machen, und dem Selbstverständnis, als Sprungbrett für Nachwuchsautor*innen zu fungieren, haben wir uns mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinandergesetzt und die folgenden Rahmenbedingungen für Texte festgelegt, die beim Schreiblust-Verlag eingehen und ggf. veröffentlicht werden sollen:

Wir stehen den neuen Technologien offen gegenüber. Viele Mitarbeitende verwenden KI beruflich, privat und gezielt auch zur Ausführung bestimmter Verlags-Aufgaben. Beispiele sind Informationsbeschaffung sowie Rechtschreib- und Grammatikprüfungen. KI fungiert hier als Werkzeug.

In unseren Ausschreibungen und Wettbewerben arbeiten wir mit Texten, die von natürlichen Personen erdacht und geschrieben werden. Dabei spielen nicht nur Themen und Inhalte der fertigen Kurzgeschichten eine Rolle, sondern auch der dahinterstehende kreative Prozess. 

Von wem wurde die Geschichte geschrieben? Wie kam es zu der Idee? Welche Erfahrungen, welche Eindrücke, welche Wünsche oder Sehnsüchte und welche Leidenschaften stecken dahinter? Was soll die Geschichte ausdrücken und wie drückt sie es aus? Wie viel Arbeit steckt in einer Geschichte? Wie viele Tränen und Schweißtropfen flossen, bis der Text schließlich fertig war? Was ist der gesellschaftliche, was ist der historische Kontext?

Bei unserer Verlagsarbeit wollen wir uns mit Texten auseinandersetzen, zu denen man sich die oben genannten Fragen stellen kann. Jedes unserer Bücher enthält eine Kurzvita der Person, die hinter einer jeweiligen Geschichte steht. So ist es möglich, sich Antworten anzunähern. Bei jeder Geschichte geht es somit auch um die Person, die sie geschrieben hat.

Geschichten, bei denen der kreative Prozess, die zugrundeliegende konkrete Idee oder das Ausformulieren des Textes das Arbeitsergebnis generativer KI sind, fehlt nach unserer Meinung diese Komponente. Außerdem ist es für die einreichende Person praktisch unmöglich sicherzustellen, dass ein KI-generierter Text nicht von urheberrechtlich geschützten Inhalten Dritter Gebrauch macht. Deshalb dürfen solche Texte bei unseren Ausschreibungen und Wettbewerben nicht antreten.

Im Rahmen unserer Verlagsarbeit erlauben wir die Benutzung von KI als Werkzeug zum Abgleich mit Regeln, also zur Korrektur, und zur Recherche. Wir schließen jedoch Inhalte aus, sofern sie ganz oder teilweise von KI als schöpferischer Kraft gestaltet oder ausformuliert wurden. Dies umfasst auch stilistische Überarbeitungen eines fertigen Textes.

Damit würdigen wir die Arbeit und Mühen, die Erfahrung, die Ambitionen, die Neugier, die Ausdauer und den Schaffensdrang aller Menschen, die bisher zur Entstehung unserer Bücher beitrugen und dies in Zukunft tun wollen. Wir würdigen auch das Interesse, die Neugier und den Anspruch der Menschen, die unsere Bücher lesen.

Gleichzeitig achten wir die Rechte Dritter, auf deren Inhalte eine KI möglicherweise bei der Erzeugung eines Textes zurückgreift.

Und wir grenzen uns damit gegenüber anderen, neuen und sich gerade entwickelnden Kunstformen ab, die sich der Künstlichen Intelligenz als schöpferischer Kraft bedienen und die neben der vom Menschen geschaffenen Literatur bestehen können, ohne diese zu verdrängen.