Von Elisabeth Mönius

Bevor ich meine Geschichte zu erzählen vermöchte, würde ich gerne mit meinem Denkansatz bzgl. des Wortes „Jugendliebe“ an sich beginnen.
Wenn man den Teil „Jugend“ mit englischer Aussprache liest, kann man das „Ju“ als „You“ also „Du“ deuten und das „gend“ als Abkürzung für „gender“ also „Geschlecht“. Wenn man das komplette Wort „Jugendliebe“ nun wörtlich „übersetzen“ würde, hieße es so viel wie „Duge(h)schlecht(e)liebe“. Ich denke, dass viele diese erste Liebe vergessen möchten, da wie es in der heutigen Zeit leider der Fall ist, diese nicht von langer Dauer ist und der Selbstbestätigung bzw. Selbstfindung dient. Jedoch ist diese „Jugendliebe“, Teil eines Zeitabschnittes und somit Teil eines jeden Menschen. Diese Zeitabschnitte sollten sich jedoch summieren, damit sie eine gewisse Fläche bilden können, metaphorisch gesehen. Damit meine ich, dass Erfahrungen + Erfahrungen = Wissen über die Psyche der Menschheit bedeuten und somit wichtig für unser Voranschreiten sind. Unsere Lebenserfolge bauen auf Erfahrungen a priori und a posteriori auf und sind somit relevant für unsere Entwicklung und unser Menschenverständnis.
Als ich vorhin von „You“ sprach im Begriff „Jugendliebe“, meinte ich auch, dass man sich selbst, also du dich nicht verlieren oder verstellen solltest, sondern dich versuchst im anderen wiederzufinden. Und wenn beide Partner ums „Du“ bemüht sind, dann ist für das „Wir“ gesorgt.
Bzgl. des „gend(er)“s, was ich vorhin ansprach, wollte ich noch sagen, dass es in der heutigen Zeit und Gesellschaft leider schwieriger ist, nicht nur für gleichgeschlechtliche  Partner, auch für die verschiedenen Geschlechter mit Erwartungen und vorherrschenden, teils unbewussten Abbildern des anderen Geschlechts umzugehen.
Zudem habe ich die Beobachtung gemacht, dass viele Menschen sagen, dass sie mit ihrer „Jugendliebe“ noch zusammen sein. Ich verstehe die Nutzung des Begriffes, jedoch ist es etwas konträr, da die Zeit ja kein fester, unveränderlicher Bestandteil unserer menschlichen Existenz ist, sondern stets, unbeeinflussbar weiterläuft und deren „Jugend“ meist vorbei ist.

Nun zu meiner Geschichte.
Ich habe vor ca. zweieinhalb Jahren beim Fußball einen Jungen kennengelernt und mich sofort in ihn verliebt. Wie glücklich ich war, als er mich dann ansprach und wir uns auch gut unterhielten und merkten, dass wir ähnliche Interessen pflegen.
Ursprünglich wollten wir uns zum Tennis spielen treffen, jedoch hat es sich bis heute nicht ergeben. Zwischenzeitlich haben wir geschrieben und dann hatte ich ihm per Brief meine Gefühle offenbart und er hat mir gesagt, dass er nicht so fühlen würde und anscheinend in jemand anderen verliebt sei.
Jetzt ist es gut ein Jahr später und wir haben uns letztens erst wieder unterhalten und ich liebe ihn nach wie vor und für mich ist er die große Liebe. Ich bin mir eigentlich sicher, dass er auch was für mich empfindet, da die Zeichen die ganze Zeit über positiv waren, sonst hätte ich ihm doch keinen Brief geschrieben.
Ich weiß, dass wir zusammenfinden werden und, dass wir gleich ticken. Ich finde es nur schade, dass er uns aus Angst bis jetzt keine richtige Chance gegeben hat.  Ich werde ihm jedoch zeigen, dass er mir vertrauen kann.

Ich weiß, dass man bei meiner Geschichte noch nicht im alltäglichen Sinne von „Jugendliebe“ sprechen kann, da sich die Geschichte noch weiterschreibt und das Vorwort oder erste Kapitel erst abgeschlossen ist.  Jedoch möchte ich nur allen nahelegen, dass es sich zu kämpfen lohnt, wenn nicht der „Jugendliebe“ wegen, dann eines selbst wegen. Man wird mit den eigenen Schwächen konfrontiert und lernt damit umzugehen, dies ist die wahre Stärke.
Aufgeben war, ist, noch wird es jemals eine Lösung sein. Allein in dem Begriff „aufgeben“ stecken indirekt die Worte „auf“ und „ge(h)“ drinnen. Was so viel bedeutet wie: „Aufstehen, Krone richten und weitergehen.“ Klar, eine Krone hat Zacken, man kann sich dran schneiden, aber man selbst entscheidet über die Tiefe der Wunde und, wie man damit umgeht oder ob eine Narbe bleibt.