Von Ingo Althöfer

 

Guten Tag! Sie sind hier bei Hartmann, dem einzigen deutschen Rauhaardackel mit eigenem Blog.

 

Es gab viele kritische Rückmeldungen zum Thema des Blogs: Mischlings-Kollegen fühlten sich vorgeführt, das war nie meine Absicht. Und die Geschichte mit den intelligenten Puppen hatte ich komplett falsch verstanden: es war eine reine Fantasie-Story. Bitte um Entschuldigung bei allen, denen ich auf die Pfoten getreten bin. Vorsichtshalber habe ich auch die schlimme Geschichte mit den Mannequins in Kabul noch einmal tiefer recherchiert: sie stimmt leider wirklich.

 

 

Die Geschichte mit dem Arbeitstitel „Kabuff oder Kabul oder?“ läuft im Telegramm-Stil so: Herrchens Schuh-Hobby passé – aber Schröders neuer Hund Blacky, schwarzer Afghane. Blacky lieber Kerl, aber bellt schlechtes Deutsch. Blacky, mit ihm kann ich alles stehlen, auch Puppen.

 

Blacky oft mit Frau Schröder Klamotten kaufen. Im Laden mit vier Schaufensterpuppen angefreundet. Die wollten was erleben, aber ängstlich. Aber auch Angst vor Kabuff in Sommersaison. Blacky lockte sie: „Freund hat Gartenteil, dort toll im Wasser, sogar Gratis-Cocktails.“ Puppen unsicher.

 

Da macht Blacky Angst, sagt ihnen: „Onkel in Istanbul, und der anderen Neffen in Kabul.“ Puppe Mathilda: „In Kabuff?“ Blacky: „Nein, Kabul Stadt in mein Heimatland, Afghanistan.“ Andere Puppe: „Und, was in Kabul?“ Blacky: „Neffe von Onkel sagt, dort große Katastrophe für Puppen. Dürfen in Schaufenster keine Gesichter zeigen, wegen Taliban. Also Gesichter verhüllt mit Alufolie, oder bedeckt mit Kartoffelsack, oder sogar Kopf ab in manche Läden. Vielleicht ihr auch bald nach Kabul!?“ Dabei schwer geseufzt.

 

Puppen bekommen große Angst. Mathilda: „Na, vielleicht doch vorher Ausflug zu Pool mit Cocktails. Wie machen?“ Blacky: „Super Plan. Ich mit Frauchen in Laden, mische auf: einfach Dessou von Stange reißen und durch alle Abteilungen rasen. Kumpel Hartmann – kleines putziges Dackel mit Dauerwelle – nutzt Gelegenheit und geleitet Euch aus Laden. Einfach mit Hartmann bis Teich. Ich auch dahin kommen.“

 

So passiert. Am Teich eigentlich schön, doch Puppen bald am Jammern „zu kalt, zu kalt, zu kalt“. Aber Coktails 1a. Bevor am Abend vor Schließung zurück in Laden, zeigen wir Puppen Chappi-Dose. Sie fragen „Was soll?“  Blacky erklärt: „Für Notfall. Böser Hund in Siedlung – jagt alle.“ Und Notfall kommt.

 

Babsy, jüngste Puppe, hatte in Teich High Heels gefunden und will die nicht mehr ausziehen. Schlecht zu Fuß. Dann kommt böser Hund. Wuid kompliziert. Wir werfen Chappi aus Dose und können Hund ablenken, gerade so. Als Puppen wieder in ihrem Fenster, hören wir sie tuscheln: „Was eine Aufregung. Aber war toll.“

 

Herrchen hat Foto von Puppen in Teich gemacht. Mathilda mit dunkelblaue Kappe.

 

Liebe Freunde des Rauhaar-Blogs. Schaut auch nächsten Monat wieder rein: „Turtle will schreiben.“

 

 

PS zu Kabul: Die eindrücklichen Fotos der Kabuler Puppen sind von Ebrahim Noroozi. Mitte Februar brachte auch Spiegel-Online einen Bericht rund um Noroozis Bilder. Hier ist der Link:

Frauenrechte in Afghanistan: In Kabul sind Schaufensterpuppen nur noch mit Säcken über dem Kopf erlaubt – DER SPIEGEL

 

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