Von Ulrich Höfer
„Maria“, fragte Werner, „feiern wir meinen 50. Geburtstag zusammen mit unseren Freunden?“. „Werner, du fragst das schon zum dritten Mal.“, murmelte Maria genervt. „Natürlich laden wir sie ein.“, ergänzte sie kurz angebunden.
Maria rief heimlich Werners Freund Martin an. „Martin, du wolltest einen Tipp für Werners Geburtstagsgeschenk. Frag doch mal Julia und Sabine ob ein Gutschein für eine Heißluftballonfahrt infrage kommt.“ „Maria, das ist ja prima, mit Julia und Sabine habe ich schon lange hin und her überlegt was wir für diesen besonderen Anlass schenken könnten.“, entgegnete Martin sichtlich erleichtert.
Bis zum Geburtstag verging die Zeit wie im Flug.
„Heut‘ ist dein Geburtstag, … “ stimmten Julia, Sabine und Martin gemeinsam ein und Maria ließ auch nicht lange auf sich warten, musikalisch zu gratulieren. „Werner, herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die zweite Lebenshälfte. Wir haben aus geheimer Quelle gehört, dass du immer wieder von einer Heißluftballonfahrt geträumt hast.“, sagte Sabine, „hier ist ein kleiner Beitrag dazu und nimm auch Maria mit“. Werner war begeistert und zunächst sprachlos. „Danke“, erklang es mit aufgeregter Stimme.
Tag für Tag gingen ins Land.
Endlich war es so weit. Morgens klingelte das Telefon. „Heute geht es los, macht euch startklar, das Wetter ist super“, sagte Max Hellmann, der Heißluftbetreiber. „Kommt um 12 Uhr zum Startpunkt und seid pünktlich“.
Ganz aufgeregt fuhren Maria und Werner dorthin. Endlich angekommen, sahen sie bereits neben dem Parkplatz viele Heißluftballons und Körbe am Boden liegen.
Für Maria und Werner wurde es nun ernst. „Bitte einsteigen“, rief Max Hellmann. Die Fahrt ging los. Schnell erreichte der Ballon eine ansehnliche Höhe. Sie hatten wie angekündigt herrliches Wetter und eine ausgezeichnete Aussicht. „Maria, schau mal, da unten ist unser Haus“, rief Werner. Alles sah so klein aus als wäre es eine Spielzeuglandschaft.
„Nun müssen wir wieder nach unten“, informierte Max Hellmann die Gäste. Die Landung war unsanft, der Korb setzte schräg auf. Werner konnte es nicht erwarten Boden unter den Füßen zu haben. Ohne Rücksicht auf andere drängelte er sich vor und kletterte als erster heraus. Kaum am Boden angekommen schrie Werner „Aua“. „Was ist denn?“, sorgte sich Maria. „Was soll schon sein? Mein Fuß tut weh und ich kann nicht auftreten“ platzte es aus Werner heraus.
„Mein Bruder Thomas ist Orthopäde, ich rufe ihn an.“, sagte Max Hellmann zu Werner. Zwanzig Minuten später war Thomas Hellmann vor Ort. „Vermutlich sind die Bänder gerissen. Eventuell könnte auch etwas gebrochen sein. Lassen sie das genauer untersuchen!“
Zuhause angekommen rief Maria gleich Sabine an: „Stell dir vor was passiert ist“ und erzählte ausführlich über den Ausgang des Abenteuers.“
Und Werner? Er musste operiert werden. Das verhängnisvolle Geschenk blieb ihm bis heute in Erinnerung.
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