Von Monika Heil

Ohne dich müsste ich verzweifeln. Kein Lächeln käme über meine Lippen. Mein Lachen verstummte wahrscheinlich für immer.

Ohne dich könnte ich nicht leben. Unsäglicher Schmerz würde mich überkommen, unstillbarer Kummer würde mich erfassen.

 

Ich weiß es genau, ich könnte nicht mehr sprechen, nicht mehr essen, nicht mehr schlafen. Ich hätte keine Freunde mehr, ginge in keine Gesellschaft, wenn du nicht wärest.

 

Ich brauche dich.

 

Und dabei quälst du mich – immer und immer wieder. Du kommst mir sehr nahe, machst mit mir, was du für richtig hältst. Ich muss dann still halten, Folter und Schmerz ertragen. Klaglos akzeptiere ich, dass ich mich in diesen Momenten nicht regen darf, zum Schweigen verdammt bin. Du aber lachst und sprichst mit mir, leise, gleichmütig, bestimmend. Du unterstellst mir Gedanken und gibst mir keine Gelegenheit, sie richtig zu stellen. Du sagst alles, was dir wichtig erscheint und weißt genau, dass ich dir nicht antworten kann, weil du es so bestimmt hast.

 

Du gibst vor, mich und meine Gefühle zu kennen. Dabei bin ich fest überzeugt, dass dich gar nicht interessiert, was in meinem Inneren vorgeht. Du willst einzig und allein ausführen, was du geplant hast. Mein flehender Blick in deine Augen erreicht dich nicht, weil du dich allein auf dein Tun konzentrierst.

 

Und trotzdem – oder gerade deshalb – bin ich dir hoffnungslos verfallen, würde alle und alles lassen, wenn ich dich nur behalten kann.

 

Ich brauche dich.

 

Ich erlebte schon einige Deinesgleichen. Aber du bist der Beste!

 

Es gibt Zeiten, da meide ich dich, will ich dich nicht sehen und rufe nicht an. Es gibt Zeiten, da bin ich froh, dir nicht begegnen zu müssen. Du scheinst das zu akzeptieren, meldest dich nie von dir aus, scheinst unerreichbar für mich. Monate können so vergehen. Und plötzlich nagt die unumstößliche Gewissheit in mir.

 

Ich brauche dich.

 

Dann streiten die widersprüchlichsten Gefühle erneut in mir. Ich versuche, die Zeit unseres Wiedersehens hinaus zu zögern. Doch irgendwann wird mir klar – es gibt kein Entrinnen. Ich muss zu dir, muss dich sprechen, sehen, fühlen. Immer und immer wieder. Und dann will ich – wie stets – nur das eine von dir – schöne und gesunde Zähne.

 

Dafür brauche ich dich.