Von Evelin Korndörfer 

Vor 3 Jahren erlitt ich einen Unfall. Es war an der Zeit mit meinen Hund Gassi zu gehen. Beim Verlassen des Hauses rutschte ich auf den nassen Stufen aus und prallte rückwärts mit voller Wucht auf die Kante einer Stufe. Vor Schmerzen unfähig mich zu bewegen schossen mir folgende Gedanken durch den Kopf: ist das mein Ende, werde ich gelähmt sein, im Rollstuhl landen, ein Pflegefall sein?

Mein treuer Freund auf 4 Pfoten saß bellend neben mir. Dadurch wurde ein Nachbar aufmerksam und kurze Zeit später lag ich im Krankenhaus. Mir wurde ein Implantat im Bereich der Wirbelsäule  eingesetzt. Dank der Kunst der Ärzte konnte ich nach 3 Wochen die Klinik aufrecht auf eigenen Beinen verlassen.

Natürlich war ich froh selbstständig weiter zu leben,  hinab doch die hautnahe Begegnung mit Gevatter TOD blockierte mich total. Die Angst hatte mich fest im Griff, ich funktionierte nur. Es vergingen einige Tage bevor ich wieder die Stufe hinab stieg. Vielmals schreckte ich aus dem Schlaf und durchlebte immer wieder diese Angst, es hätte auch das Ende sein können. Vorher wenn der Trott des Alltages zu viel wurde, entspannte ich bei guter Musik. Das interessierte mich nun nicht mehr.

So fuhr ich zur Kur. Dort begegnete ich Menschen, die ohne fremde Hilfe nicht mehr auskamen, viel jünger waren als ich, aber die Lebensfreude nicht verloren hatten. Das brachte mich zur Besinnung. Seitdem nehme ich wieder aktiv an den schönen Dingen des Lebens teil. Dazu gehören Wanderungen und Spiele mit meinem Hund, Teilnahme am kulturellen Ereignissen, Ehrenamt und Plausch mit Freunden und natürlich mit meiner Familie.