Von Thedy van Goy

  • „Hello Darling – Darling Donald! – Das Abendessen ist bereit!“, ruft Melania
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  • Excuse me, Madam first lady, aber der Präsident musste nochmals kurz weg,“

 

mischt sich Bodyguard Number One ein. Melania ist etwa verunsichert und fragt nochmals nach. Unterwürfig und mit einem tiefen Bückling, körperliche Verbeugungen sind im Weißen Haus eigentlich nicht Standards, bestätigt nun der Schrank von Mann, dass der Mister Präsident tatsächlich nochmal weg musste.  

 

  • „Ganz alleine mein Gott, hat er wenigstens den Hund mitgenommen und warum sagt er mir nichts? –  Jetzt wird das Essen kalt!“
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  •  „Sorry, sorry, Madame Melania, aber der Mister Präsident hat mich nicht informiert und wir haben doch gar keinen Hund?“
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  •  „Werden Sie nicht persönlich Number One, aber Donald wünscht sich schon lange einen Freund, welcher immer mit der Rute wedelt, wenn der Präsident in seine Nähe kommt.

 

Melania vermied dabei absichtlich die zusätzliche Bemerkung, dass sie schon lange nicht mehr wedeln täte wenn der Husband nach Hause komme. Trotzdem, ein bisschen verängstigt war sie aber schon, weiß sie doch, dass da draußen nicht alle gut auf ihren Donald anzusprechen sind. Und wie ihr Number One noch zusätzlich bestätigt, dass der Mister Präsident sich einen Schnurrbart aufgeklebt habe und eine Perücke mit einem Glatzkopf trage, erkennt die First Lady den Ernst der Situation. Natürlich weiß der arme Bodyguard  nicht, dass die Glatze vom Präsidenten gar keine Perücke ist! Auch wenn das außer Melania kein Mensch wissen kann, ohne seine blonde Perücke mit der rassigen Schmelzlocke in die Stirn, lässt sich der Donald sonst gar nirgends blicken. Donald ist dabei überzeugt, dass er mit einer Glatze vor vier Jahren nie gewählt worden wäre. Sein nächtlicher Ausgang so kurz vor der nächsten Wahl und dann noch mit Glatze und Schnurrbart, ist aber eigentlich eine Eselei, der Präsident weiß das!

 

Donald hält vor dem weißen Haus ganz verstohlen einen Taxi auf und ist sehr beruhigt, als ihn der Fahrer nicht erkennt, der Schnurrbart und die Glatze tun ihre Wirkung. Er platziert sich auf der Rückbank und befiehlt dem Fahrer:

 

  • „Zu Mr. Henrys-Bar,  601 Pennsylvania Ave SE, Washington DC!“ please”,

 

und schon braust die schwarze Ford-Lincoln-Limousine davon, hinaus in die dunkle Nacht. Donald hustet immer wieder auffällig, so das der Driver kurz in den Rückspiegel schaut. Und tatsächlich der Fahrer scheint ihn nicht zu erkennen. Auch wenn sich das der Donald eigentlich genauso wünscht, wurmt es den Fahrgast  dann aber doch; wie kann einer den Präsidenten der Vereinigten Staaten nicht erkennen. Natürlich weiß der Donald, dass seine geliebte Melania nun im Weißen Haus vor dem kalt werdenden Diner sitzt und wieder einmal bereut sie es, die First Lady zu sein. Aber es ist eben so, der Mister Präsident macht was er will und Melania muss es schlucken. Eigentlich nicht nur die First Lady, sondern alle die beim Onkel Sam leben, ja eigentlich die ganze Welt. Fragt sich nur wie lange das noch so weiter geht, meinen alle, auch die First Lady! 

 

Donald wird heute beim Henry dafür vorzüglich speisen. Natürlich in einem Separee und ebenso sicher nicht allein! Wer jetzt glaubt, dass eine gewisse Monica Lewinsky unter dem Tisch auf den Präsidenten im Henry wartet, die oder der täuscht sich gewaltig. Auch weil Mister Präsident dafür sowieso zu betagt ist und sowas hier erst recht nicht geduldet würde. Nein, der Eingeladene heißt Joe Biden. Auch er ist ganz alleine, aber nun zum Kontrast zu Donald mit einer schwarzhaarigen Perücke ausgestattet und er hat zusätzlich, um etwas jünger zu wirken, sich ein paar Pickel auf die Wangen zeichnen lassen. Er sitzt schon am Tisch und wartet ungeduldig auf den Donald.

 

  • „Hi Donald, hi Joe“,

 

begrüßen sich nun die beiden an diesem Abend ein erstes und letztes Mal mit diesen Namen. Die beiden wollen vom Wirt nicht erkannt werden!  Allerdings hat Sir Henry, welcher die beiden prominenten Herren heute persönlich bedient, natürlich längst gecheckt, mit wem er es zu tun hat. Das lässt sich der Wirt  aber nicht anmerken, Business ist jusal, heißt es doch so schön!  So beschließen die beiden Herren, dass sich Donald als Dogobert ausgibt und der Joe wird zum Jombo.

 

  • „Also lieber Freund Jombo, ich freue mich mit dir zusammen zu essen. Natürlich bist du heute eingeladen, das soll auch ein kleiner Trost dafür sein, dass du im November keine Chance hast“.

 

  • „Lass bitte die faulen Sprüche lieber Dogobert, die Lage ist ernst. Oder hast du nicht gesehen, dass die Gäste im Lokal und an der Bar alle Masken tragen? Etwas was wir eigentlich auch machen sollten, wen wir nicht erkranken wollen.

 

  • Also Jombo, jetzt musst  du mir aber erklären, was diese komischen Masken mit meinem Wahlsieg im November zu tun haben, ich verstehe dich nicht!“.

 

Jombo klärt Dogobert dahingehend auf, dass er wohl Wahlniederlage sagen wollte, die Welt sich weiter in einer schlimmen Pandemie befinde und die Leute sich deshalb gegenseitig vor einer Ansteckung schützen möchten. Leider seien schon bald eine Million Landsleute an der Seuche gestorben, was dem Präsidenten eigentlich bekannt sein müsste. 

 

  • „Ach so, meint nun Dogobert ganz erstaunt. Das wäre ja dann ein weiterer Grund mich zu wählen, weil ich wohl der einzige Kandidat bin, der meine lieben Landsleute und die ganze Welt vor dieser Seuche retten kann. Siehst du lieber Jombo, diese Tatsache stellt ein weiterer Grund dar, dass du die Wahl im November verlieren wirst“. 

 

  • „GEWINNEN, wolltest du wohl sagen. Weißt Du lieber Dogobert, um an Wahlen gewinnen zu können braucht es Wähler. Diese aber sterben Dir mehr und mehr gleich zu Millionen weg! Wer also soll Dich dann noch wählen?

 

  • „Aha wird Dogobert nun deutlicher und akzentuierter, aber Dich wählen dann wohl die Geister, he! 

 

  • „Nein mein lieber Dogobert, da es aber keine Wähler mehr gibt, wird wohl der Senat entscheiden müssen. Und der wird wohl dann den Kandidaten wählen, welcher wahrhaftiger und geistig gesünder ist und“ …..

 

Jetzt unterbricht der Dogobert den Jombo zornig und meint, dass dann ja nur der Dogobert  in Frage kommen könne. Das ist nun der Moment, wo die beiden Streithälse sich entschließen, sich erstens zu enttarnen um dann zweitens den lieben Henry zu bitten, doch den Schiedsrichter zu spielen. Natürlich ist Wirt Henry gerne dazu bereit und er spielt gekonnt den Überraschten. So begeben sich die beiden Herren in den Restroom und Jo entledigt sich der Perücke und wäscht sich die Pickel aus dem Gesicht, während Donald sich ganz verstohlen und blitzschnell die blonde Perücke mit Locke wieder aufsetzt und den Schnurrbart mit einem Schmerzschrei zackig und ruckartig entfernt.

 

Henry meint nun, dass die Problematik wohl am besten mit einem Quizz angegangen werden sollte. Jeder erhält drei Fragen und wer hier besser abschneidet wird der Senat, mangels Stimmvolk, schlussendlich zum Präsidenten 2021 bestimmen. Der Herausforderer soll beginnen müssen:

 

Die Fragen für Joe Biden

 

  1. Wie hieß der Vorgänger-Präsident von Donald Trump?
  2. Wie heißt das Virus, welches zuzeit die Welt beherrscht?
  3. Wie alt wären Sie nach der ersten vier Jahren Ihrer Wahl?

 

und die Antworten von Joe Biden:

 

  1. OMA CARE
  2. TRUMO 19
  3. VIER JAHRE

Oh je, alle drei Antworten sind falsch, nun zu Donald Trump:

 

  1. Wer hat im 2020 den politischen Nobelpreis erhalten?
  2. Was bedeuten die Sterne auf der Flagge der USA
  3. Wie heißt die Bundesstadt von Switzerland

 

und die Antworten von Donald Trump:

 

  1. DIE REPUBLIKANER
  2. SIE ZEIGEN DAS ALTER DES AKTUELLEN PRÄSIDENTEN AN
  3. DAS IST STOCKHOLM

 

Oh je, gleich nochmal alle drei Antworten falsch!

 

Henry seufzt und stellt fest, leider hat keiner der beiden Kandidaten einen Punkt erlangt. Henry meldet das Resultat an den Senat, welcher konsterniert ist und in der Folge bestimmt, dass dann eben Henry der neue Präsident der Vereinigten Staaten sein soll. Im Henry‘s hat es sowieso keine Gäste mehr!

 

Wieder zurück in Washington DC: 

 

  • „Hello Darling – Darling Donald! – Aufwachen, du musst regieren, ruft Melania ins Schlafgemach des Präsidenten!“.

 

Donald reibt sich die Augen, weiß nicht wo er ist, antwortet aber pflichtbewusst:

 

  • „Ja, ja lieber Joe ich komme ja schon“.

 

  • „Hello lieber Donald, was schwatzt du daher, komm jetzt dein Tee wird kalt. Hattest Du einen Alptraum?