Von Anna-Lisa Winter
Im Rhythmus der Musik verschwammen Gedanken an Vergangenheit und an Zukunft zu einem Gedanken. Mein eigenes Lachen klang, vermutlich wegen des Alkohols, in meinen Ohren wie eine wunderschöne Melodie. Mein Körper bewegte sich zur Musik und ich fühlte mich so frei wie schon lange nicht mehr. Im zuckenden Licht war es sowieso nicht auszumachen, ob das dein lachendes Gesicht neben mir war, oder das eines Anderen. Aber ich konnte dich fühlen. Jede Faser meines Körpers war in diesem Moment bei dir, jedes Lachen war für deine Ohren bestimmt, jeder Augenaufschlag war an dich gerichtet. Ich vermisste dich und stürzte mich ins Vergnügen. Was blieb mir anderes übrig, als mein Leben zu leben? Was blieb mir anderes übrig als mein Leben zu retten? Aber ich träumte davon am Ende der Nacht nach Hause gehen zu können. Nicht in meine kleine Wohnung, in der ich jetzt wohnte. Nein, nach Hause! Zu Hause ist nämlich nicht irgendeine Bleibe, zu Hause ist ein Gefühl. Und das konnte ich unpassenderweise noch für unser kleines Häuschen fühlen.
So wie ich die Liebe für dich noch fühlen konnte, die du nicht mehr wolltest.