Von Clara Sinn
Irgendwie
schaffte sie es
nicht vorbei.
An dieser schlichten Szenerie.
Da stand ein Sterntaler-Kind. Neben so etwas wie leeren Parkbuchten. Und
leichter Regen fiel herab auf das intakte Land: Ein gänseblümchenzersprengselter Rasen, davor der aufgebrochene Weg. Allenthalben sprossen strotzende Grasbüschel zwischen schiefstehenden Pflasterquadern hervor. Kniehohe Disteln und prächtig gelbblühender Löwenzahn hatten etliche der Steine vollständig ausgehebelt …
Sie stellte sich vor, wie das Kind am offenen Fenster hinter der dicken Fichte gestanden hatte, seine Hände hinaushaltend, dies sanft streichelnde Himmelwasser aufzunehmen. Dann war es hinausgerannt, sich diesem Segen von oben ganz hinzugeben, den Kopf tief in den Nacken gelehnt und beide Handflächen so weit wie nur möglich vorgestreckt.
Was war doch diese Welt, dachte sie, für ein Ort so ungezwungen freier Geborgenheit wie erfrischender Labsal.
Zoomte sich aus diesem engen Glücksmoment heraus. In einen breiteren. Geschäftige Besucher. Kleinstadtkünstlermarkt an einem sonnigen Spätsonntagvormittag. „Nein“, lächelte sie ihre Antwort der Anfragerichtung entgegen, „möchte das Bild nicht kaufen.“
Schließlich hatte sie dessen belebenden Frieden schon vollends in sich aufgesogen. Was sollte sie da noch mit dieser wuchtigen farbbeklecksten Leinwand?
Lenkte ihre Schritte von dannen. Auf Wolken.
Fühlte sich plötzlich. Verwandt. Mit diesem Hans. Im Glück.
Alles. Hinter sich. Zu lassen. Und doch
alles mitzunehmen. Nur
auf die leichte Art.
Verblieb
erhoben in
dieser Schwebe …
Sonne und Regen und Bild-Welt und reale …
eins.
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